Das Gehalt eines Polizisten in Deutschland ist ein weitreichendes Thema, das von vielen Faktoren beeinflusst wird. Es ist für potenzielle Bewerber ebenso von Interesse wie für diejenigen, die neugierig sind, wie sich das Gehalt im Laufe einer Polizeikarriere entwickelt.
Was verdient ein Polizist? Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über das Einkommen eines Polizisten, inklusive Brutto- und Nettogehalt, Einfluss der Berufserfahrung und Unterschiede je nach Bundesland.
Wir beleuchten zudem die Besoldungsgruppen und zeigen, wie sich das Gehalt in den verschiedenen Dienstgraden entwickelt.
Faktoren, die das Gehalt eines Polizisten bestimmen
Das Gehalt eines Polizisten wird durch eine Vielzahl von Einflüssen bestimmt. Besonders relevant sind dabei die Besoldungsgruppe, der Dienstgrad sowie die Berufserfahrung.
Die Besoldungsgruppen sind im Bundesbesoldungsgesetz geregelt und decken alle Beamtenberufe in Deutschland ab, einschließlich der Polizei.
Jeder Dienstgrad innerhalb der Polizei, vom Polizeikommissar bis hin zum Polizeihauptkommissar, wird durch eine bestimmte Besoldungsgruppe vergütet.
Je nach Dienstgrad und Besoldungsgruppe
Ein Einsteiger im mittleren Dienst verdient in der Regel weniger als ein Polizist im gehobenen Dienst, der zusätzlich ein Studium bei der Polizei absolviert hat.
Polizisten im gehobenen Dienst beginnen oft in der Besoldungsgruppe A9, während erfahrene Beamte im mittleren Dienst in die Besoldungsgruppe A10 oder höher aufsteigen können. Mit jeder Erfahrungsstufe erhöht sich das Gehalt.
Was verdient ein Polizist?
Schon während der Ausbildung verdient ein angehender Polizist, der sogenannte Polizeianwärter, ein gutes Einstiegsgehalt. Im ersten Jahr liegt dieses bei etwa 1.300 Euro brutto im Monat und steigt mit zunehmender Ausbildungszeit.
Besonders attraktiv ist, dass Polizisten während ihrer Ausbildung nicht nur ein Gehalt bekommen, sondern auch von speziellen Zulagen profitieren können.
Die Ausbildung, sowohl im mittleren Dienst als auch im gehobenen Dienst, bietet bereits von Anfang an finanzielle Sicherheit. Das Anwärtergehalt bewegt sich in der Regel zwischen 1.300 und 1.700 Euro brutto im Monat, abhängig vom Bundesland und dem jeweiligen Ausbildungsabschnitt.
Weitere finanzielle Vorteile während der Ausbildung
Neben dem festen Ausbildungsgehalt gibt es für Polizeianwärter einige weitere finanzielle Vorteile:
- Kostenlose Uniformen und Ausrüstung.
- Heilfürsorge, die anstelle einer Krankenversicherung tritt und zusätzliche Kosten erspart.
- Möglichkeit, sich für Beförderungen oder Spezialdienste zu qualifizieren, die das Gehalt nach der Ausbildung deutlich steigern.
Entwicklung des Gehalts nach der Ausbildung
Nach erfolgreicher Beendigung der Ausbildung und der Übernahme in den regulären Polizeidienst steigt das Gehalt eines Polizisten signifikant an.
Ein Polizist im mittleren Dienst kann im ersten Jahr mit einem monatlichen Bruttogehalt von etwa 2.800 Euro rechnen. Im gehobenen Dienst fällt das Einstiegsgehalt in der Regel höher aus und liegt zwischen 3.000 und 3.200 Euro brutto.
Steigende Gehälter mit Berufserfahrung
Mit zunehmender Berufserfahrung und durch regelmäßige Beförderungen erhöht sich das Gehalt kontinuierlich. Polizisten steigen in sogenannte Erfahrungsstufen auf, die festlegen, wie hoch das Einkommen entsprechend der Dienstjahre ausfällt.
Je länger ein Polizist im Dienst ist, desto höher ist auch seine Besoldung. Ein erfahrener Polizist kann nach etwa zehn Dienstjahren ein Gehalt von 3.500 bis 4.000 Euro brutto im Monat erreichen.
Die Beförderungen, die durch das Sammeln von Berufserfahrung ermöglicht werden, spielen eine entscheidende Rolle in der Einkommensentwicklung eines Polizisten. Je nach Erfahrungsstufe kann das Einkommen in den oberen Besoldungsgruppen bis auf 5.000 Euro brutto pro Monat steigen.
Erfahrungsstufe | Bruttogehalt pro Monat |
1 – 5 Jahre | ca. 2.800 – 3.200 Euro |
6 – 10 Jahre | ca. 3.200 – 3.800 Euro |
Über 10 Jahre | ca. 4.000 – 4.500 Euro |
Unterschiedliche Gehälter je nach Bundesland
Ein bedeutender Faktor für die Gehaltsunterschiede unter Polizisten in Deutschland ist das Bundesland, in dem der Dienst verrichtet wird.
So erhalten Polizisten in wirtschaftsstarken Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg höhere Gehälter als in Bundesländern wie Sachsen oder Brandenburg.
Diese Unterschiede sind zum Teil auf die verschiedenen Lebenshaltungskosten und die regionalen Tarifverträge zurückzuführen.
Gehaltsunterschiede zwischen Bundespolizei und Landespolizei
Polizisten der Bundespolizei erhalten zwar ähnliche Gehälter wie ihre Kollegen der Landespolizei, jedoch gibt es spezifische Zulagen, die bei der Bundespolizei häufig höher ausfallen.
Dazu gehören Zulagen für Sondereinsätze, Schichtarbeit oder gefährliche Einsätze.
Der Grundsatz bleibt jedoch: Polizisten werden in ganz Deutschland nach dem Bundesbesoldungsgesetz vergütet, wobei die Unterschiede vor allem durch regionale Tarife und Zulagen beeinflusst werden.
Verdienstunterschiede nach Bundesland
Bundesland | Durchschnittsgehalt (Brutto) |
Bayern | 3.400 – 4.200 Euro |
Baden-Württemberg | 3.300 – 4.100 Euro |
Nordrhein-Westfalen | 3.100 – 4.000 Euro |
Sachsen | 2.800 – 3.600 Euro |
Der Einfluss der Besoldungsgruppe auf das Gehalt
Wie bereits erwähnt, wird das Gehalt eines Polizisten maßgeblich durch die Besoldungsgruppe bestimmt, die mit dem Dienstgrad und der Berufserfahrung steigt.
Ein Polizeikommissar startet üblicherweise in der Besoldungsgruppe A9, während erfahrene Polizisten wie der Polizeiobermeister oder der Polizeihauptkommissar in die höheren Besoldungsgruppen A10 und A11 aufsteigen können.
Weitere Karrierestufen im Polizeidienst
Je nach Dienstgrad und Erfahrungsstufe sind weitere Beförderungen möglich, die nicht nur den Rang, sondern auch das Gehalt verbessern.
Beispielsweise kann ein Polizeioberkommissar in der Besoldungsgruppe A10 ein Monatsgehalt von bis zu 4.000 Euro brutto erreichen.
Dienstgrad | Besoldungsgruppe | Bruttogehalt (Monat) |
Polizeikommissar | A9 | ca. 2.800 – 3.000 Euro |
Polizeioberkommissar | A10 | ca. 3.500 – 4.000 Euro |
Polizeihauptkommissar | A11 | ca. 4.000 – 5.000 Euro |
Nettogehalt Polizist: Was bleibt nach Abzügen?
Das Nettogehalt eines Polizisten hängt von verschiedenen Abzügen ab, darunter die Lohnsteuer, Beiträge zur Altersvorsorge und Sozialversicherungen.
Ein Polizist im gehobenen Dienst kann bei einem Bruttoeinkommen von 3.500 Euro mit einem Nettogehalt von etwa 2.300 bis 2.500 Euro rechnen, abhängig von der Steuerklasse und eventuellen Zulagen.
Zusätzliche Zulagen und Sonderzahlungen
Neben dem Grundgehalt erhalten Polizisten häufig zusätzliche Zulagen für Schichtdienst, Einsätze an Wochenenden und Feiertagen sowie für besondere Dienstposten.
Diese Zulagen können das Nettogehalt erheblich erhöhen und variieren je nach Einsatzbereich und Bundesland. Auch der Familienstand kann durch den Familienzuschlag das Einkommen positiv beeinflussen.
Gehaltssteigerungen und Beförderungen
Ein Polizist, der regelmäßig befördert wird und eine höhere Erfahrungsstufe erreicht, kann auf deutliche Gehaltssteigerungen zählen. So steigt das Bruttogehalt eines Polizisten im Laufe der Zeit stetig an, insbesondere nach dem Aufstieg in eine höhere Besoldungsgruppe.
Die Gehaltsentwicklung ist somit nicht nur von der aktuellen Position, sondern auch von der individuellen Karriereplanung und den Beförderungsmöglichkeiten abhängig.
Fazit: Was verdient ein Polizist?
Das Gehalt eines Polizisten in Deutschland variiert stark und hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Besoldungsgruppe, dem Dienstgrad, der Berufserfahrung und dem Bundesland.
Bereits während der Ausbildung verdienen angehende Polizisten ein solides Gehalt, das nach der Übernahme in den regulären Polizeidienst deutlich steigt. Mit der Zeit und durch Beförderungen sowie zusätzliche Zulagen kann das Einkommen weiter anwachsen.
Besonders attraktiv sind die stabilen Gehaltssteigerungen durch regelmäßige Beförderungen und der Einfluss von Erfahrungsstufen. Diese ermöglichen es Polizisten, im Laufe ihrer Karriere ein höheres Gehalt zu erzielen, das in manchen Fällen bis zu 5.000 Euro brutto pro Monat betragen kann.
FAQs: Was verdient ein Polizist?
Wie viel verdient ein Polizist netto in Deutschland?
Das Nettogehalt eines Polizisten in Deutschland hängt stark von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Besoldungsgruppe, die Steuerklasse, der Familienstand und zusätzliche Zulagen. Nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen bleibt folgendes Nettogehalt übrig:
Dienstgrad | Besoldungsgruppe | Bruttogehalt (Monat) | Nettogehalt (Monat) |
Polizeikommissar | A9 | ca. 2.800 – 3.000 Euro | ca. 1.900 – 2.100 Euro |
Polizeioberkommissar | A10 | ca. 3.500 – 4.000 Euro | ca. 2.300 – 2.600 Euro |
Polizeihauptkommissar | A11 | ca. 4.000 – 5.000 Euro | ca. 2.600 – 3.200 Euro |
Zusätzliche Zulagen wie für Wochenend- und Feiertagsdienste können das Nettogehalt weiter steigern.
Was verdienen Polizisten in der Schweiz?
In der Schweiz variiert das Gehalt eines Polizisten je nach Kanton und Dienstgrad erheblich. Schweizer Polizisten erhalten eines der höchsten Gehälter im internationalen Vergleich.
Kanton | Bruttogehalt (Monat) | Bruttogehalt (Jahr) |
Zürich | ca. 6.000 – 7.000 CHF | ca. 72.000 – 84.000 CHF |
Genf | ca. 5.500 – 6.500 CHF | ca. 66.000 – 78.000 CHF |
Bern | ca. 5.800 – 6.800 CHF | ca. 69.600 – 81.600 CHF |
Diese Gehälter steigen mit der Berufserfahrung und Beförderungen im Dienst.
Wie viel verdient ein Polizist in Italien?
In Italien verdienen Polizisten weniger als ihre Kollegen in der Schweiz oder Deutschland. Das Gehalt ist abhängig von der Region und dem Dienstgrad, aber folgende Durchschnittswerte können als Orientierung dienen:
Dienstgrad | Bruttogehalt (Monat) | Bruttogehalt (Jahr) |
Polizeibeamter | ca. 1.600 – 1.900 Euro | ca. 19.200 – 22.800 Euro |
Inspektor | ca. 2.000 – 2.300 Euro | ca. 24.000 – 27.600 Euro |
Kommissar | ca. 2.500 – 3.000 Euro | ca. 30.000 – 36.000 Euro |
Was braucht man, um Polizist zu werden?
Um Polizist zu werden, müssen in Deutschland bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Diese umfassen:
- Mindestalter: 16 – 18 Jahre (je nach Bundesland)
- Schulabschluss: Mindestens mittlere Reife oder (Fach-)Abitur
- Körperliche Fitness: Erfolgreiches Bestehen eines Sporttests
- Gesundheitscheck: Polizeidiensttauglichkeit
- Staatsangehörigkeit: EU-Staatsangehörigkeit (in einigen Fällen Ausnahmen)
- Polizeiliches Führungszeugnis: Keine Vorstrafen
Außerdem müssen Bewerber ein Auswahlverfahren und ein Assessment-Center erfolgreich durchlaufen, bevor sie die Ausbildung zum Polizisten beginnen können.
Was verdient ein Polizist in Österreich?
Auch in Österreich variiert das Gehalt eines Polizisten je nach Dienstgrad und Erfahrungsstufe. Nachfolgend sind die Durchschnittsgehälter österreichischer Polizisten aufgeführt:
Dienstgrad | Bruttogehalt (Monat) | Bruttogehalt (Jahr) |
Polizeiinspektor | ca. 2.200 – 2.500 Euro | ca. 26.400 – 30.000 Euro |
Revierinspektor | ca. 2.600 – 3.000 Euro | ca. 31.200 – 36.000 Euro |
Oberst | ca. 4.500 – 5.000 Euro | ca. 54.000 – 60.000 Euro |