Business

Neben dem Hörsaal zum eigenen Unternehmen

Ein eigenes Unternehmen im Studium zu gründen, wirkt auf den ersten Blick riskant. Früh zu starten, bringt aber klare Vorteile mit sich. Die hohe persönliche Flexibilität ermöglicht es, Ideen auszuprobieren, Fehler einzuordnen und tragfähige Netzwerke aufzubauen.

Das akademische Umfeld bietet viele Anknüpfungspunkte für praxisnahe Tests und Austausch mit Gleichgesinnten. Der Einstieg in die Selbstständigkeit erfolgt oft parallel zum Studium und kann strukturiert vorbereitet werden.

Die Studienzeit zum Gründen nutzen

Studenten haben während ihrer Studienzeit viele Freiheiten, die im späteren Berufsleben kaum vorhanden sind, da sie ihre Zeit weitgehend flexibel einteilen können, ihre Fixkosten in der Regel überschaubar bleiben und sich die Verantwortung häufig auf Studium, Nebentätigkeit und Freizeit beschränkt. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen ergeben sich günstige Voraussetzungen, um erste unternehmerische Vorhaben zu erproben.

Da Hochschulen ein dynamisches Umfeld bieten, in dem Forschung, technologische Ressourcen und interdisziplinäres Wissen unmittelbar zugänglich sind, entstehen zahlreiche Möglichkeiten, praxisorientierte Ideen weiterzuentwickeln.

Studenten, die mit konkreten Konzepten aktiv werden, treffen dort nicht nur auf potenzielle Mitgründer, sondern auch auf erfahrene Ansprechpartner und unterstützende Strukturen innerhalb der akademischen Institutionen. Zahlreiche Start-ups gehen aus Seminararbeiten, Hackathons oder hochschulinternen Wettbewerben hervor, bei denen innovative Ansätze direkt angewendet und weiterentwickelt werden können.

Die richtige Idee finden und kritisch prüfen

Die richtige Idee finden und kritisch prüfen

Nicht jede spontane Idee taugt als Geschäftsmodell. Wer erfolgreich gründen will, braucht mehr als nur Begeisterung. Es gilt, ein echtes Problem zu identifizieren, für das eine klare Lösung entwickelt werden kann. Dabei hilft es, sich in der eigenen Lebensrealität umzuschauen: Welche Herausforderungen haben Kommilitonen? Welche Prozesse könnten digitalisiert oder verbessert werden?

Lexware hat ein kostenloses E-Book zu diesem Thema erstellt.

Sobald eine Idee steht, ist eine nüchterne Validierung unerlässlich. Feedbackrunden im Freundes- und Bekanntenkreis reichen dabei nicht aus. Zielgruppenbefragungen, Prototyping und Testläufe gehören zu den wichtigsten Schritten, um aus einer Vision ein tragfähiges Konzept zu formen.

Finanzierungsmöglichkeiten clever nutzen

Eine der größten Hürden für junge Gründer ist die Finanzierung. Studenten haben Zugang zu verschiedenen Förderangeboten, die speziell für Start-ups aus dem akademischen Umfeld konzipiert wurden. Programme wie EXIST, der High-Tech Gründerfonds oder regionale Gründerstipendien unterstützen gezielt innovative Vorhaben aus Hochschulen.

Darüber hinaus stellen viele Universitäten finanzielle Mittel oder Sachleistungen wie Arbeitsräume, technische Infrastruktur oder fachliche Beratung zur Verfügung.

Ein weiterer Ansatz besteht darin, das Unternehmen zunächst als Nebentätigkeit parallel zum Studium aufzubauen. Dieser Weg erfordert wenig Startkapital, setzt jedoch ein hohes Maß an Eigeninitiative voraus. Die Vermarktung von Dienstleistungen oder digitalen Produkten im kleinen Umfang ermöglicht einen risikofreien Start und die schrittweise Weiterentwicklung des Geschäftsmodells.

Organisation ist der Schlüssel zum Erfolg

Gründung und Studium gleichzeitig zu meistern, ist eine Frage der Priorisierung. Ein gutes Zeitmanagement ermöglicht die Vereinbarkeit beider Aspekte, erfordert jedoch klare Strukturen. Stundenpläne, Deadlines und To-do-Listen werden zur täglichen Pflicht. Dabei hilft es, feste Zeiten für die Arbeit am Unternehmen einzuplanen, ebenso wie für das Studium.

Genauso wichtig ist es, sich frühzeitig Unterstützung zu holen. Ob über Mitgründer, studentische Mitarbeit oder externe Beratung – niemand muss alles allein stemmen. Auch Tools für Projektmanagement, Buchhaltung oder Kundenkommunikation entlasten den Alltag enorm.

Rechtliche und steuerliche Grundlagen nicht vernachlässigen

Rechtliche und steuerliche Grundlagen nicht vernachlässigen

Die Begeisterung für das eigene Projekt kann dazu führen, dass formale Aspekte in den Hintergrund rücken. Spätestens beim ersten Kundenauftrag oder beim Erhalt von Fördermitteln ist Klarheit gefragt. Rechtsform, Gewerbeanmeldung, Steuerpflichten und Versicherungen gehören zum Pflichtprogramm.

Ein Gespräch mit einer Gründungsberatung oder einem Steuerberater lohnt sich bereits in der frühen Phase. Viele Hochschulen kooperieren mit professionellen Partnern, die eine erste Orientierung bieten und typische Fallstricke aufzeigen. Die Wahl der richtigen Rechtsform – etwa Einzelunternehmen, GbR oder UG – hat Einfluss auf Haftung, Bürokratie und Finanzierungsmöglichkeiten.

Das Netzwerk als Wachstumsmotor

Kontakte gehören zu den wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Gründung. Studenten befinden sich in einem Umfeld, das von Talenten, Ideen und potenziellen Unterstützern geprägt ist. Hochschulinkubatoren, Gründungszentren, Initiativen an Universitäten und Start-up-Veranstaltungen bieten viele Möglichkeiten, um Mitgründer, Mentoren und Investoren kennenzulernen.

Auch Online-Plattformen, Businessplan-Wettbewerbe und Pitch-Formate schaffen Gelegenheiten, um Rückmeldungen einzuholen und das eigene Vorhaben öffentlich zu präsentieren. Gründer müssen ihre Idee offen kommunizieren und konstruktive Kritik annehmen, kann das Konzept systematisch weiterentwickeln.

Der frühe Start zahlt sich aus

Gründen im Studium ist kein Selbstläufer, aber eine echte Chance. Wenn jemand im Studium, Zeit, Energie und Herzblut investiert, kann schon früh unternehmerische Erfolge feiern oder wertvolle Erfahrungen sammeln, die im späteren Berufsleben unbezahlbar sind. Die Kombination aus akademischem Umfeld, persönlicher Flexibilität und kreativer Energie ist ein idealer Nährboden für Innovationen.

Mut, Disziplin und ein solides Netzwerk sind die besten Begleiter auf dem Weg vom Hörsaal ins eigene Büro.

Überblick: Unterstützungsmöglichkeiten für Studenten mit Gründungsambitionen

Kategorie Beispiel Vorteile Geeignet für
Förderprogramme EXIST-Gründerstipendium Finanzielle Unterstützung, Coaching, Netzwerkzugang Technologische & innovative Ideen
Frühphasenfinanzierung High-Tech Gründerfonds Risikokapital, strategische Begleitung Tech-Start-ups mit skalierbarem Modell
Regionale Angebote Landesstipendien, Gründerpreise Finanzierung, Öffentlichkeitswirkung Studierende in spezifischen Bundesländern
Hochschulressourcen Inkubatoren, Start-up-Zentren Arbeitsplätze, Mentoring, Infrastruktur Studierende aller Fachrichtungen
Gründung als Nebentätigkeit Freelancing, Onlinehandel, Microservices Geringes Risiko, schneller Einstieg Ideen mit kleinem Kapitalbedarf
Netzwerke & Wettbewerbe Businessplan-Wettbewerbe, Hackathons Feedback, Preisgelder, Kontakte zu Investoren Frühphasige Ideen und Pitches

Wie ist deine Reaktion?

Aufregend
1
Interessant
4
Liebe es
7
Unsicher
0

Antwort verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr in:Business

Next Article:

0 %