Ein Gastartikel von Klaus Raidl
Hat Spiritualität mit Glauben, Hokuspokus oder Erleuchtung zu tun? Ist jeder Mensch spirituell oder kann man Spiritualität im Alltag auch erleben?
Genau diese Frage wollen wir uns in diesem Artikel genauer stellen und Antworten darauf geben.
Was bedeutet Spiritualität?
Das Wort Spiritualität leitet sich aus dem lateinischen Wort „Spiritus“ – Geist und dem altgriechischem „Spiro“- Ich atme ab.
Es beschreibt die Suche, die Hinwendung oder das subjektive Erleben einer nicht fassbaren, erklärbaren Wirklichkeit. Oft liegen die Fragen nach dem Sinn des Lebens, der Ganzheit der Welt sowie der eigenen Lebensaufgabe hier zu Grunde.
Negative Konnotationen
Spiritualität wird in der westlichen Kultur leider oft negativ in Verbindung gebracht, wie z.B. Magie und deren Rituale. In der östlichen Kultur ist es vorrangig etwas Weises, etwas Gutes und Positives.
Man findet das Wort Spiritualität auch in vielen Religionen dieser Welt wieder. Alle haben hier aber ihre eigenen Definitionen dazu gefunden. Das alleine ist eigentlich schon ein guter Hinweis, dass dies ein wichtiges Thema für uns Menschen ist.
Spiritualität in verschiedenen Religionen
In der christlichen Religion wurde das Wort Frömmigkeit mittlerweile mit dem Wort Spiritualität gleichgesetzt. Früher oder später wird sich jeder Mensch damit auseinandersetzen, spätestens dann, wenn es um das Thema Verlust des Lebens geht. Sei es das eigene oder das von Angehörigen.
Laut Buddhismus sind wir alle auf eine wundersame Art und Weise miteinander verbunden. Wer die Lehren des Buddhismus studiert würde das gar nicht mehr in Frage stellen. Denn in dieser Lehre wird die Verbundenheit zu anderen Menschen, Tieren und der Natur als eine Einheit betrachtet, die sich gegenseitig schwächen und stärken kann.
Der erste Hinweis ob, man beginnt sich über sein Leben Gedanken zu machen, ist wohl die größte aller Fragen die wir uns stellen können.
Schritt 1: Was ist der Sinn des Lebens?
Das ist eine sehr abstrakte und philosophische Frage, aber dennoch eine sehr wirksame, wenn es darum geht, Spiritualität für sich zu entdecken. Sie ist meistens auch der Startschuss zur inneren Reise, zum inneren Kern, zu unserem tiefsten Wesenskern.
Der Sinn unseres Wirkens
Dabei fragt man sich nach einer Zeit vermutlich auch, was hat mein Wirken für mich und Andere in meinem Leben nur für einen Sinn?
Im Prinzip und tief in unserem Inneren wollen wir auf dieser Welt etwas bewegen, erreichen oder erschaffen, wovon unsere Nachfahren oder andere Menschen und/oder Tiere noch lange nach unserem Tode profitieren und wir nicht in Vergessenheit geraten.
Im Geiste werden wir hier sicher unbewusst oder dann auch bewusst so lange auf der Suche sein in unserem Leben, bis wir eine Antwort für unser Wirken hier auf Erden gefunden haben. Die Antwort hierzu kann auf verschiedenste Arten gefunden werden.
Eine Antwort finden
Auf der einen Seite die oftmalige Frage, ob wir in unserem Beruf wirklich unsere Lebensaufgabe ausleben, oder ob die Motivation eher pragmatisch oder monetär ist. Oft studieren wir oder ergreifen Berufe, die von unserem Umfeld wie z.B. den Eltern erwartet werden und spüren viele Jahre lang, dass hier keinerlei Erfüllung zu finden ist.
Auf der anderen Seite auch die Frage, ob unser Sein eine Bedeutung für Andere hat, oder ob wir nur ein Zahnrad in einem System sind. Die Frage: „Was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr bin“, stellen sich viele Männer besonders zu ihrer Lebensmitte. Umgangssprachlich ist hier von einer Midlif-Crisis die Rede. Oftmals ist hier aber genau die Frage nach dem tieferen Dasein dahinter.
Schritt 2: Erfahrungen machen
Spirituelle Menschen sprechen oft von Dingen, die man zuerst nicht greifen oder verstehen kann. Da Spiritualität keine Verstandsfrage ist, oder etwas was man mit dem Ego erklären kann, muss man es zu Beginn einfach erfahren.
Es ist wie ein langer Spaziergang. Wenn man damit beginnt, weiß man meistens auch nicht, was einem auf der Strecke erwartet und dennoch ist man voller Vertrauen losgelaufen.
Am Schluss des Weges ist man glücklich diese Erfahrungen gemacht zu haben. Die ersten spirituellen Erfahren kann man beim auch beim täglichen Meditieren, beim Sport oder beim Yoga machen. Sogar beim Sex kann es zu spirituellen Erfahrungen kommen.
Keine Erwartungen haben
Am besten funktioniert es, wenn man keine Erwartungen an dieses Thema hat. Denn wer mit Erwartungen hier herangeht, der nimmt sich automatisch die Möglichkeit es wahrzunehmen.
Es wird vermutlich kein heller Lichtschein erscheinen oder ein Zeichen zu sehen sein, dass man sofort erkennt. Oft sind es Empfindungen wie Wärme, Geborgenheit, inneres Glück und Zufriedenheit, die einen manchmal ganz unerwartet übermannen.
Auf das Innerste hören
Umso öfter man unterschiedlichste, neue Erfahrungen sammelt, desto besser erkennt man diese Botschaften. Dies kann bei einer Meditation oder einer anderen spirituellen Praktik der Fall sein. Hier gebe ich immer den Tipp, einfach Neues zu probieren und auf das Gefühl zu hören.
Schritt 3 – Was passt zu mir und meinem Leben?
Wer es hier aktiv angehen möchte, der muss sich im klaren sein, dass dadurch schneller etwas in Bewegung kommt. Es ist absolut wichtig, dass du dich wohlfühlst, bei diesem wichtigen Schritt.
Einige machen es bewusst, in der Hoffnung die Gesundheit positiv beeinflussen zu können. Andere wollen damit den Stress durchdringen, den sie täglich verspüren. Hauptsache wir bleiben in Bewegung und vergessen nicht, dass wir sonst geistig nur als ehrenamtlicher Passagier an unserem eigenen Leben teilnehmen.
Unterstützende Maßnahmen
Unterstützende Maßnahnamen sollten immer welche sein, die du auch im Alltag integrieren kannst und regelmäßig ein fixer Bestandteil in deinem Tagesablauf sind.
Von Entspannungstechniken, Klangschalen, Duftölen oder Heilsteine bis hin zum Herzensgebet oder normalem Beten ist alles erlaubt. Wichtig ist, dass man nicht halb herzig sondern mit Leib und Seele bei der Sache ist.
Zeit nehmen im Alltag
Ich habe sogar schon ein paar Mal beim Einkaufen spontane Momente der Ruhe erlebt. Dazu braucht es nicht unbedingt einen Termin oder einen fixen Zeitpunkt, denn die Anbindung zu unserem höheren Angebot des Weitblicks kann auch plötzlich beim Joghurt aussuchen entstehen.
Und zack haben wir einen Geistesblitz, zu einer wichtigen Frage, die wir uns vielleicht davor gestellt haben, aber noch keine Antwort erhielten.
Hier eine Anregung, die du sofort in der Praxis anwenden kannst: Nutze die nächste Wartezeit bei der roten Ampel ganz bewusst und gönne dir 5 tiefe Atemzüge in Ruhe.
Schritt 4 – Dankbarkeit
Hier geht es um die klare aktive Ausrichtung nach Innen, denn die Aktivität Etwas zu verbessern, gepaart mit tiefer Dankbarkeit lässt uns schneller in das Element der geistigen Welt eintauchen.
Wir brauchen dieses Gefühl der Weisheit, um an unsere innere Kraftquelle zu gelangen.
Einfache Übungen
Hier kann man jederzeit mit einfachen Mitteln beginnen. Jeden Abend kann man dazu Dinge aufschreiben, wofür man dankbar ist und diese in ein Dankbarkeitsglas werfen.
Dieses Glas kann man dann jederzeit herannehmen, wenn man wieder Mut und Zuversicht benötigt. Oder auch ein Dankbarkeits-Journal, dass man jeden Abend füllt ist eine schöne Möglichkeit.
Dankbarkeit praktizieren
Wir sind von so vielen schönen Dingen umgeben, für die wir dankbar sein können. Sei es unsere Familie, Freunde, Hobbies, unsere Beine oder Arme, bis hin zu unserer Faust, die wir ballen können, wenn wir den Drang dazu verspüren.
Viele Dinge des Alltags nehmen wir viel zu unbewusst wahr, ohne dankbar zu sein. Fließendes Wasser, warme und saubere Kleidung, Zugang zu Bildung und Arbeit sind nur ein paar Beispiele dazu.
Wenn wir dahingehend unseren Blick schärfen und wieder achtsam durch den Alltag gehen, können wir viele Glücksmomente für uns entdecken.
#Tool-Tipp – Wann hast du das letzte Mal gezeichnet?
Auch Zeichnen kann die Tore zur unserer Weisheit öffnen. Als Kind habe ich mit Leidenschaft gerne gezeichnet. Da bin ich regelrecht in eine wundervolle Traumwelt abgedriftet. Malen ist eine sehr kreative Tätigkeit, welche sehr stark mit unserem inneren Kind verbunden ist.
Dies wiederum ist ein wundervoller Zugang zu unserer inneren Welt ist. Dabei kommt man bei einigen Maltechniken, ähnlich entspannt wie bei beim Meditieren, mit seiner Seele in Kontakt.
Dabei geht es nicht um Perfektionismus und das Erschaffen eines Kunstwerkes, sondern um das ganz intuitive und freudvolle Verwenden des Stiftes oder Pinsels und dem tiefen Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten der Kreativität.
Schritt 5 – Freiheit
Besonders das Thema Freiheit begegnet den Menschen immer wieder auf ihrem Lebensweg. Bei der Definition gibt es aber durchaus unterschiedliche Betrachtungsweisen.
Es kann bedeuten mit dem Motorrad die Route 66 entlang zu fahren oder mit dem Gleitschirm vom Gipfel eines Berges zu fliegen.
Bedeutung von spiritueller Freiheit
Die spirituelle Freiheit sieht hier den Blick nach Innen, denn jeder Mensch möchte frei sein. Frei von Leid, von Angst und Stress und frei von Blockaden, die einen aufhalten, die beste Version von einem Selbst zu sein.
Wir wollen also frei sein und dabei weder unseren Stolz, noch unsere Achtung aufgeben müssen. Freiheit ist so gesehen der Wunsch, glücklich, gesund, zufrieden und voller Liebe und Zuneigung durchs Leben zu gehen. Das ist einer der größten Wünsche der Menschen.
Freiheit und Spiritualität im Alltag
Hier ist es nun besonders wichtig zu erkennen, wo man im Alltag seine Freiheit eingeschränkt empfindet. Wie oft neigt man dazu auf die Uhr zu schauen, um den Feierabend schneller herbei zu sehnen.
Wann fühlt man sich frei genug, seine Meinung kund zu tun, ohne Konsequenzen zu befürchten. Hier gilt es die täglichen Einschränkungen zu hinterfragen und auf das eigene Bedürfnis zu achten.
Der Sinn des Lebens besteht definitiv nicht darin, von Wochenende zu Wochenende und von Urlaub zu Urlaub zu kämpfen. – Klaus Raidl
Autoren Info: Klaus Raidl
Klaus Raidl ist seit knapp 20 Jahren als energetischer Berater, Trainer und Coach tätig. Dabei kann er auf einen reichen Erfahrungsschatz von mehreren tausend Behandlungen und Coachings zurückgreifen. Sowohl Spitzensportler wie Weltmeister, Staatsmeister und Manager aus der Wirtschaft haben seine Dienste bereits in Anspruch genommen.
Seit einigen Jahren hat er sich auf die Bereiche Entspannung, Regeneration und Stärkung fokussiert und gibt sein Wissen hier in Einzelgesprächen, Gruppen-Coachings sowie Seminaren weiter.
Dabei ist es ihm besonders wichtig, Menschen mit dem Thema Spiritualität in Kontakt zu bringen und ihnen den Zugang zur eigenen Kraftquelle zu zeigen.