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Balkonkraftwerke – Beitrag zur Energiewende

Balkonkraftwerke – Beitrag zur Energiewende

Mit Balkonkraftwerken können Mieter ihren Stromverbrauch senken und einen Beitrag für die Reduktion von Treibhausgasen leisten. Die natürliche Kraft der Sonne wird genutzt, um Energie für den häuslichen Bedarf zu gewinnen. Damit ist die Möglichkeit, Solarenergie selbstständig für sich zu nutzen, nicht mehr den Besitzern eines Eigenheims vorbehalten.

Zugegeben, der Umfang der Solarmodule mutet im Vergleich mit den großflächigen Solaranlagen auf den Dächern von Eigenheimsiedlungen bescheiden an. Doch Krümel sind auch Brot, sodass es die Sache wert ist, sich mit der Installation eines Balkonkraftwerks zu beschäftigen.

Ein Balkonkraftwerk lohnt sich

Warum loht sich ein Balkonkraftwerk

Um die regenerative Energiewende mit Leben zu füllen und in die Praxis umzusetzen, ist eine Balkon-Solaranlage hilfreich. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie gibt an, dass ein Balkonkraftwerk mit der Leistung von 600 Watt im Jahr bis zu 650 kWh (1) an Strom für den Haushalt nutzbar machen kann. Mietern ist es damit aus Sicht von Experten möglich, ihren Stromverbrauch um 10 bis 20 Prozent (2) zu reduzieren. Außerdem haben sich die Kosten für das mehrere Hundert Euro kostende Gerät in etwa fünf bis sieben Jahren amortisiert.

Zwar hat sich die Umsetzung des Solarpakets 1, die für den 1. Januar angedacht war, aufgrund von Unstimmigkeiten in der Regierungskoalition verzögert. Dennoch rechnet niemand damit, dass die Novelle, die für Mieter erhebliche Erleichterungen für den Aufbau und Betrieb von Balkonkraftwerken mit sich bringt, in ihrem Kern angetastet wird. Unter anderem stehen diese Neuerungen vor der Tür:

  • Erhöhung des Limits von 600 auf 800 Watt
  • Befreiung von der Einkommenssteuer
  • Tolerierung von Rücklaufzählern
  • Anmeldepflicht nur noch bei der Bundesnetzagentur
  • Die Norm zum Wielandstecker entfällt
  • Vermieter darf nicht mehr ablehnen

Darüber hinaus ist die Befreiung von der Mehrwertsteuer beim Kauf von Balkonkraftwerken und einzelnen Komponenten bereits heute Realität.

Das Balkonkraftwerk kurz erklärt

Ein Balkonkraftwerk besteht aus bis zu zwei Modulen, auf denen die plattenförmigen Solarpanels in einer symmetrischen Form verbaut sind. Die einzelnen Zellen können je nach verwendeter Technologie blau oder schwarz sein. Bei schwarzen Solarplatten handelt es sich um monokristalline Panels, die im Vergleich mit den blauen Solarplatten eine stärkere Leistung aufweisen, aber durch ihre größere Erhitzung bei hohen Temperaturen Einbußen aufweisen.

Im Trend liegen derzeit bifaziale Solarzellen, die auch auf der Rückseite die Sonnenenergie, wenn auch weniger effektiv, aufnehmen können. Je nach Qualität der Produkte lässt sich mit ihnen der Ertrag um 5 bis 30 Prozent steigern (3).

Die zweite zentrale Komponente eines Balkonkraftwerks ist der Wechselrichter. Dieser wandelt den erhaltenen Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom um und limitiert den Ausschöpfungsgrad der Energiegewinnung auf einen vorgegebenen Wert. Diese Funktion ist wichtig, wenn die Solarmodule mehr Energie erzeugen, als vom Gesetzgeber erlaubt ist.

Außerdem enthalten Balkonkraftwerke Kabel für den Anschluss an das Stromnetz und eine Halterung. Wer sein Balkonkraftwerk alternativ installieren möchte, also statt auf dem Balkon auf dem Boden, Dach, Zaun, der Hausfassade oder der Garagenwand, sollte darauf achten, dass die Halterung für diesen Zweck geeignet ist.

Die Vorteile eines Balkonkraftwerks

Die Vorteile eines Balkonkraftwerks

Für Balkonkraftwerke sprechen der einfache Aufbau und die Steckerfertigkeit der Geräte, die lediglich an das Stromnetz angeschlossen werden müssen. Der Energiegewinn ist spürbar, senkt die Stromkosten und reduziert die Abhängigkeit vom Strombetreiber. Dieser Aspekt ist besonders in Zeiten explodierender Strompreise wichtig.

Mit einem Balkonkraftwerk leisten Mieter einen Beitrag für den Umweltschutz, weil der Anteil des Stroms, der von umweltbelastenden Energieträgern gewonnen wird, weiter sinkt. Zu beachten ist auch der Nachahmereffekt, denn Mieter, die ein Balkonkraftwerk installiert haben, regen andere zum Mitmachen an.

Tipps für den Aufbau

Balkonkraftwerke sind am effektivsten, wenn sie nach Süden ausgerichtet sind und einen Neigungswinkel von 36° haben. Eine Neigung nach Westen und Osten kann toleriert werden, weil sich die Energieverluste auf etwa 10 Prozent beschränken. Lediglich nach Norden sollte ein Balkonkraftwerk nicht ausgerichtet sein.

Weiterhin sind Verschattungen zu vermeiden und sensible Komponenten wie der Stromanschluss, die Kabel und der Wechselrichter sollten vor Witterungseinflüssen geschützt sein. Um die Haltbarkeit zu verlängern, sollten Besitzer die Solarmodule regelmäßig reinigen und warten sowie den Wechselrichter überprüfen.

Quellen:

1: https://bauenundsanieren.net/balkonkraftwerk-mit-speicher-lohnt-sich-das-ueberhaupt/
2: https://taz.de/Foerderung-von-Balkonkraftwerken/!5946357/
3: https://www.solaranlagen-portal.com/photovoltaik/solarmodule/bifaziale-module

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